Fulminanter Startschuss für das Schülerlabor am AKG

verfasst von    veröffentlicht am

Nach zweijähriger Planung war es so weit: die Ministerialbeauftragte Monika Zeyer-Müller durfte den symbolischen Startschuss geben zur Eröffnung des neuen Schülerlabors Gituma am Armin-Knab-Gymnasium Kitzingen. Vertreter aus Wirtschaft und Politik, Schüler und Eltern begrüßte Schulleiterin Margit Hofmann, und natürlich den Motor des Projekts, Studiendirektor Martin Schwab vom AKG. Sie bedankte sich bei allen Förderern des Großprojekts, Stiftungen, Unternehmen, Banken und Privatpersonen, aber auch dem Landkreis, der die Förderung über das europäische Leader-Plus-Programm ermöglichte. Die Schule sei sehr stolz darauf, als erste Schule überhaupt in dieses Förderprogramm aufgenommen zu werden und eine beträchtliche Förderung zu erhalten. Mit dem neuen Schülerlabor starte die Schule vielfältige Kooperationen mit anderen Schulen und Firmen. Maja Schmidt vom Landratsamt erläuterte, welche Kriterien die Jury bei Leader Plus zu einer Unterstützung bewogen haben. Da es Initiator Martin Schwab gelungen sei, Eigenmittel in Höhe von 60 000€ aufzubringen, habe das Projekt mit weiteren 60 000 € Fördermitteln nun ein beachtliches Volumen von 120 000 €. Großzügige Unterstützung gab es von überregionalen Stiftungen z.B. der Rütgers-Stiftung und ganz besonders von der Heraeus-Stiftung, für die Dr. Jorda begründete „Das vorgelegte Konzept hat uns alle sofort überzeugt, und unser Eindruck vor Ort hat das bestätigt“. Viele regionale Firmen und Stiftungen fördern den Unterhalt des Schülerlabors wie z.B. die Sparkassenstiftung, der Rotary-Club und Frankenguss.

Monika Zeyer-Müller betonte die regionale Betonung und den innovativen Charakter des Schülerlabors, von denen es nur zwei in Unterfranken gebe. Stellvertretender Landrat Paul Streng nannte das „großartige Projekt“ eine Bereicherung des Bildungslandkreises Kitzingen und zeigte sich erfreut, dass es auch anderen Schulen zugänglich gemacht werde. Für Christoph Willemsen, Personalreferent bei Franken-Guss, seit langem in Kooperation mit dem AKG, bedeutet ein solch innovatives Schulprojekt auch, in Zeiten des demographischen Wandels qualifiziertes Personal aus der Region an eine wichtige Firma in der  Region heranzuführen.

Das Schülerlabor braucht eine breite Verankerung in der Schule und muss in verschiedenen Formen von verschiedenen Lehrern und Kursen genutzt werden, betonte Martin Schwab. Eine Nutzungsmöglichkeit stellte Physiklehrer Christoph Sagstetter vor, der unter dem Thema ‚Faszination Technik‘ einen Enrichmentkurs für besonders motivierte und interessierte Schüler aus dem Raum  Kitzingen-Würzburg anbietet. Das Schülerlabor richtet sich an Schüler auch aus anderen Schulen, es gibt bereits eine Kooperation mit der Realschule Kitzingen  und der  Mittelschule Kitzingen Siedlung.

Anschaulich erläuterten Martin Schwab und der ehemalige Schüler Simon-Rene Beier (Abi 2016) die Entwicklung des jetzigen Konzepts aus dem ursprünglichen Wahlkurs Gießerei und die Zielsetzung des Ganzen. Hervorgegangen aus dem Gießen von Metallen werden Themen aufgegriffen, die mit der Herstellung eines Gussstücks im Zusammenhang stehen, so z.B. die Modellherstellung  über  CAD – Programme, dem Ausdruck der Modelle mit 3D-Druckern und die Qualitätsprüfung  der Gussstücke über verschiedene mikroskopische Techniken. Ein wichtiger Inhalt der Schülerlabors ist aber auch die Präsentation und Dokumentation der Ergebnisse, z.B. mit Filmen oder Vorträgen. Auch wird das Thema Gießen auf andere Stoffe, die regional durch Firmen vertreten sind, ausgeweitet werden,  wie z.B. Schaumstoff, Gips oder Zucker.

Neben dem praktischen Arbeiten hat das Schülerlabor zwei weitere Ziele, Schüler sollen die Technik, die sie verwenden, mit Hilfe von Physik und Chemie verstehen lernen. Desweiteren sollen Schüler durch Besuche in Firmen erfahren, wie Technik, die sie im Schülerlabor kennengelernt haben, in der Industrie eingesetzt wird. Dabei ist eine frühe Berufsorientierung ein gewünschter Nebeneffekt.

Dass das Schülerlabor auf Schüler setzt, die sich langfristig für ein Thema interessieren und engagieren, wurde am Beispiel von Simon-Rene Beier verdeutlicht. Fast die ganze Schulzeit war Simon der Gusstruppe treu geblieben,  übernahm in den letzen Jahren immer mehr Leitungsaufgaben und setzte durch sein Wirken nachhaltig wichtige Impulse.

Als krönenden Abschluss präsentierten die Schülerinnen und Schüler der Gituma-Gruppe an sieben verschiedenen Stationen diverse Geräte und Techniken, wie z.B. 3-D-Drucker, Wärmebildkamera, CO2 – Laser, ein Rasterelektronenmikroskop. Sie führten den Gästen vor, wie sie Kugelschreiber gravieren und T-Shirts bedrucken oder sie  Sand- oder Keramikformen für das Gießen herstellen  und flüssiges Metall hineingießen.  Sichtlich beeindruckt zeigten sich die Gäste nicht nur von der Vielfalt der Vorführungen, sondern auch von der Art, in der die AKG-Schüler ihre Bereiche präsentierten.