AKG Schachjugend bei den Kreismeisterschaften

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Von der Wucht der Mattstellung und andere Kuriositäten
AKG Schachjugend bei den Kreismeisterschaften (Ein Bericht des Wahlfachleiters Ralph-Th. Müller vom SC-Kitzingen 05)

Nach dem respektablen Auftritt unserer Jugend gegen Stetten IV durften Stella, Zeynp und Corey am gestrigen Sonntag gleich schon wieder in das beschauliche Wein-Schach-Dörfchen irgendwo im Nirgendwo fahren. Diesmal zu den Jugendkreismeisterschaften, gleichzeitig das Qualifikationsturnier für die Unterfränkischen in Hobbach im Januar.

Sieben Runden Schweizer System, 20min, Corey U12, die Mädchen U14.

Und so lief es:
Traditionell verlieren die Kitzinger ihr erstes Spiel, das war bisher immer so, diesmal mit Ausnahme von Stella, die ein Freilos hatte und folglich dann in der zweiten Runde die Waffen streckte. Danach allerdings erinnerte sie sich wieder, wie Schachspielen geht und marschierte mit 5,5 Punkten aus sieben durch, wurde souverän Kreismeisterin und hatte immerhin den Trost, nur gegen den Stärksten der Gruppe und Gewinner der MU14 verloren zu haben. Quali Unterfränkische!

Zeynep, wenn sie sich Zeit ließ, spielte richtig gutes Schach, hatte bis zur letzten Runde 3,5/6,
Dann allerdings kam eben schon erwähnter späterer Sieger der MU14, lockte sie listig durch schnelle und harte Schläge auf die Uhr in ein Blitzduell, was sie nach wenigen Minuten verlor. Zwischendurch kam es zum Kitzinger-Prichsenstädter Duell Zeynep-Fabian Burzler.

Fabian wurde matt gesetzt, aber… nach dem letzten, die Partie beendenden Zug, drückte Zeynep nochmals die Uhr und wartete auf eine Reaktion von Fabian. Der war von der Wucht des Matts so ergriffen, dass er auch nichts tat. So saßen sich beide dann etwa eine Minute still gegenüber und harrten der kommenden Geschehnisse, bis die schließlich herbeieilende Schiedsrichterin die Kitzingerin über das formal-korrekte Reklamieren des Gewinns einer Partie umfassend aufklärte.

3,5 von sieben Punkten. Rang zwei. Qualifikation für die  Unterfränkische Meisterschaft!

Corey verlor die erste Partie und erntete dafür ein sehr grimmiges Gesicht seines Trainers, der sich, einer Ohnmacht nahe, fragte, wie in einer Woche nahezu alles, was in einem Jahr Ausbildung antrainiert wurde, wieder verschwinden könne. Es wirkte wohl, denn danach gewann er gleich mal fünf Partien, rückte bis zur letzten Runde auf Platz 1, hatte in der letzten Partie vier Bauern und eine Qualitäti mehr und…übersah im Rausch der Gewinnstellung den verzweifelten Mattangriff seines Gegners. Endresultat: 5 aus 7 – Platz 4.

Trotzdem ein starkes Turnier.
Ach ja, die Kuriosität – wer sie von den dreien auf dem Brett hatte, darüber schweigen wir mal.
Zumindest hatte ein(e) Kitzinger Spieler(in) sein/ihr Gegenüber so sehr in die Bredouille gebracht, dass er, verzweifelt nach einem Ausweg suchend, sein Gegenüber ermunterte, doch gleich noch einen Zug zu machen. Das Angebot wurde (natürlich) freudig angenommen und sogleich in ein ordentliches Matt umgemünzt. Ja nun, was das Regelwerk dazu wohl sagt? Wir werden es in vier Wochen beim Schirilehrgang herausfinden.
Fazit:
Die Ausbeute in der ersten und der letzten Runde ist bei den Kitzingern verbesserungsfähig.
Aber mit einem ersten, zweiten und vierten Platz müssen sich die drei wahrlich nicht verstecken.
Gut gemacht!

Ein Bericht des Wahlfachleiters Ralph-Th. Müller vom SC-Kitzingen 05