„Die Gerechtigkeit kann man nicht kaufen!“ – empört wenden sich die Güllener Bürger gegen das Angebot der amerikanischen Milliardärin Claire Zachanassian, ihren ehemaligen Geliebten Alfred für eine Milliarde Dollar zu ermorden.

Was für ein Auftakt im Bühnenstück, das die Klassen 9C und 9D mit ihren Lehrern Frau Dietrich und Herrn Fleck im Mainfrankentheater in Würzburg besuchten. Schon bald gärt es in Güllen: In einer zwielichtigen Melange aus verdrängter Schuld, Kränkung und Rache bricht sich eine Amoralität Bahn, die beinahe karikierend wirkt, aber gerade dadurch erschreckende Zeitlosigkeit erlangt.

Die so häufig beschworene Aktualität von Dürrenmatts Werk, das schon viele Jahrzehnte auf internationalen Bühnen gespielt wird, wird gerade in den vergangenen Jahren mit ihren politischen und wirtschaftlichen Umwälzungen evident. Wie oft sieht man, dass Claire Recht behält, wenn sie den Güllenern antwortet: „Man kann alles kaufen!“

Bastian Fleck und Ariane Dietrich

Fotos von der Aufführung: Nik Schölzel, Mainfrankentheater Würzburg