Bonjour la France – Café français à l’AKG

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Am Montag, den 22. Januar, jährte sich die Unterzeichnung des Elysée-Vertrags durch Charles de Gaulle und Konrad Adenauer im Jahr 1963 – und somit der offizielle Geburtstag der deutsch-französischen Freundschaft – zum 55. Mal. Dieses ganz besondere Jubiläum wurde am Armin-Knab-Gymnasium auch in diesem Jahr wieder gebührend gefeiert.

Neben einem von Schülern und Schülerinnen der Klasse 10E unter Anleitung ihrer Französischlehrerin Vera Holt und ihres WR-Lehrers Michael Übel realisierten Filmprojekt über diesen ganz besonderen Tag fand auch wieder das inzwischen zur festen Institution gewordene „Café français à l’AKG“ statt, das dieses Jahr von der Klasse 8D mit ihrer Lehrerin Bettina Steinruck für einen Tag eröffnet wurde.

Pünktlich zur Pause konnten Schüler und Lehrer in der blau-weiß-rot geschmückten Cafeteria ein typisch französisches Frühstück mit ofenfrischen Croissants, tartines au beurre et à la confiture – sprich: Baguette mit Butter und Konfitüre – und echtem französischen café au lait genießen, wobei der café au lait mit dem in Frankreich sehr beliebten „Ricoré“ zubereitet wurde, also einer Variante des in Deutschland als „Muckefuck“ bekannten Zichorienkaffees. Eine interessante historische Randnotiz gibt es zu diesem Kaffee zu erwähnen: während des zweiten Weltkriegs, zur Zeit der deutschen Besatzungszeit, wurde der in Zeiten der allgemeinen Lebensmittelknappheit zunehmend verwendete Zichorienkaffee von den Franzosen kurzerhand als „de l’ersatz“ bezeichnet. In der französischen Sprache wird „l’ersatz“ schon seit dem 19. Jahrhundert als Bezeichnung für ein – meist minderwertiges – Ersatzprodukt benutzt. Also haben nicht nur wir Deutsche französische Lehnwörter wie das „Portemonnaie“ oder das „Trottoir“ übernommen, sondern auch unsere französischen Nachbarn haben sich von unserer Sprache inspirieren lassen. So ist z.B. „le bourgmestre“ direkt vom deutschen „Bürgermeister“ entlehnt, ebenso wie die französischen „quenelles“ vom deutschen „Knödel“ abgeleitet wurden.

Nach dem großen Pausenansturm durften die fleißigen Café-Betreiber und ihre Helfer aus der Klasse 7B dann erst einmal die übrig gebliebenen Baguettes und Croissants genießen, bevor es an die Aufräumarbeiten ging. Nun sieht die Cafeteria wieder aus wie immer – aber nur bis zum nächsten 22. Januar, wenn es wieder heißt: Bienvenue au café français!

Bettina Georgii-Steinruck