Kulturförderpreis 2024 der Stadt Kitzingen geht an die Theatergruppen des AKG

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„Leider lässt sich wahrhaftige Dankbarkeit nicht mit Worten ausdrücken!“ (Theatermacher Johann Wolfgang Goethe), und dennoch war es gerade vor allem das Gefühl der Dankbarkeit, das wie eine Woge durch die Alte Synagoge schwappte, als das Armin-Knab-Gymnasium am 19. April 2024 den Kulturförderpreis der Stadt Kitzingen verliehen bekam.

Ausgezeichnet wurde die Theaterarbeit an unserem Gymnasium, die seit Langem mit großer Strahlkraft und Begeisterungsfähigkeit unsere Kinder und Jugendlichen fit macht für das Welttheater, indem die Theatergruppen Kultur schaffen, aber auch immer eine Reise zu sich selbst machen.

Oberbürgermeister Stefan Güntner würdigte in seiner Begrüßung die lange Tradition des Theaters am AKG und freute sich, dass etliche frühere KulturpreisträgeRinnen im Publikum waren, die oft selbst eine Verbindung zum Theater haben.

Die Laudatio hielten die ehemaligen AKG-Lehrkräfte Christine Jenike und Dieter Luthardt, beide selbst Theaterpioniere und Wegbereiter. Anschaulich und humorvoll verdeutlichten sie, wie alles anfing und welche Highlights und Anekdoten lange in Erinnerung bleiben. Beide betonten aber auch, welche Bedeutung das Theater für die Jugendlichen hat und wie sich der Theaterunterricht auch im Laufe der Zeit verändert hat. Den jetzigen Theaterlehrkräften Antje Pöllot und Michaela Lindner-Berndt gratulierten sie von Herzen.

Das Publikum in der Alten Synagoge konnte sich anschließend selbst ein Bild von der Leistung der Jugendlichen machen. Zunächst zeigte die Theaterklasse 9 Teile ihrer Produktion „AndersARTig“, die vor allem die Theaterarbeit mit Körper und biographischen Elementen intensiv in den Blick nahm: Die anfangs teilnahmslos sitzenden Akteurinnen und Akteure verwandelten sich körperlich und „morphten“ übergangslos in ein Standbild zum Thema Freundschaft, um dann auf Zuruf „Gruppenphotos“ zu verschiedenen Situationen ihres Lebens zu entwickeln. Da man „im Theater alles sein kann!“, zeigten sie im Anschluss, wie man auf der Bühne blitzschnell verschiedene Rollen einnimmt. Immer wieder unterbrachen sie das Spiel, erzählten von sich selbst und gaben dem Publikum ihre innersten Gefühle preis. Dabei ging es vor allem darum, was jede und jeden andersARTig und damit einzigartig macht, was allen das Theater oder andere Hobbys bedeuten, und wie das Theaterspiel sie auch verändert hat. Die große Ernsthaftigkeit und Fokussierung im Spiel wurden mit brandendem Applaus belohnt.

Im Anschluss zeigte die Oberstufengruppe in ihrer Szenencollage „Rückblendend“ auf intensive Weise Ausschnitte aus vergangenen Produktionen. Moderiert von einer ehemaligen Schülerin bewiesen die Schauspielenden ihr Können und die ganze Bandbreite an Theaterkraft. Die Szenen reichten vom kühn vorgetragenen Monolog aus „Cyrano de Bergerac“ mit anschließendem furiosem Fechtkampf über Ausschnitte aus der Kriminalkomödie „Eine Leiche im Keller“ bis hin zum Schlussmonolog aus der letztjährigen Produktion „Undduso?!“. Auch hier verlassen die Jugendlichen ihre anfangs neutrale Haltung auf der Bühne und verwandelten sich nur mithilfe eines einzigen Requisits wiederholt in verschiedene Charaktere. Das Publikum klatschte jede neue Szene ein und wird damit zum aktiven Impulsgeber. Es entwickelte sich eine kurzweilige, beeindruckende und vielschichtige Collage, die großartiges schauspielerisches Können und intensives Rollenstudium bewies.

Bei der anschließenden Verleihung des Preises bedankte sich Oberbürgermeister Stefan Güntner für die kulturelle Leistung der Schule, den spannenden Theaterabend und er merkte scherzhaft an, dass heute nicht die Übergabe des Preises der Höhepunkt der Veranstaltung sei, sondern das, was die Jugendlichen in höchst eindrucksvoller Weise auf die Bühne gebracht haben.

Für die nun preisgekrönten Theatergruppen bedankte sich Michaela Lindner-Berndt und betonte voller Stolz und Dankbarkeit die Besonderheit, Theater als Fach so intensiv unterrichten zu dürfen. Theater ist für sie das mächtigste Bildungsmittel, das wir haben. Neben den persönlichkeitsbildenden und sozialen Kompetenzen, die man selbstverständlich im Theaterunterricht „mitnimmt“, während man Kunst schafft, ist das Theaterspiel eine Möglichkeit, gerade in der Zeit des Erwachsenwerdens eine Sprache zu finden, um die Welt zu begreifen und den eigenen Platz in der Welt beschreiben zu können. So erfüllt es die Theaterlehrinnen mit großer Dankbarkeit, dass die Jugendlichen ihnen vertrauen und furchtlos und offen Theater machen. Sie bedankte sich, dass durch die Anerkennung der Stadt Kitzingen nicht nur die pädagogische, sondern auch die kulturelle Tragweite des Theaters am AKG ausgezeichnet wird. In den Dank stimmten die Schülersprecherin und Theaterschülerin Jarina Dietz und die ehemalige Theaterschülerin Anka Hoyer mit eigenen Gedanken und Beispielen ein.

Großer Dank ging in besonderer Weise an die ehemalige Schulleiterin Monika Rahner und die jetzige Schulleiterin Kristina Kurz, ohne deren Vertrauen, Anerkennung und Unterstützung kein so erfolgreiches Theater an der Schule möglich wäre.

Auch die musikalische Umrahmung durch die am AKG neu gegründete Akustik-Pop-Band „Soul Wave“ sorgte ein um das andere Mal für Begeisterung beim Publikum.

Und so wurde die Verleihung des Kulturförderpreises der Stadt Kitzingen an die Theatergruppen des Armin-Knab-Gymnasiums ein berührender, starker und mitreißender Abend ganz im Zeichen des Theaters.