Ausstellung Additum Kunst: „inside-outside, outside-inside“

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Nach zweijähriger Pause, durch Corona erzwungen, findet in diesem Jahr wieder eine Ausstellung des Additum Kunst in der Klinik Kitzinger Land statt. Die gezeigten Arbeiten sind zu dem Thema: „inside-outside, outside-inside“, entstanden. Gleichzeitig werden Werke zum selben Thema am Armin-Knab -Gymnasium gezeigt.  Ganz bewusst ist das Thema, wie auch die Themen in den Jahren davor, sehr offengehalten. Besonders bei den an der Schule gezeigten Werke nutzen die jungen Menschen diesen Freiraum, um ihre individuellen Lösungen zu finden und die Aspekte in den Mittelpunkt zu stellen, die ihnen am Herzen liegen. Die Begriffe „inside-outside, outside-inside“ definieren zunächst ein räumliches Verhältnis, das als Metapher für gesellschaftliche Bezüge begriffen werden kann, sowie für die wechselseitigen Relationen zwischen dem Einzelnen und seiner Umwelt. Von außen nach innen zu blicken ist oft schwierig. Der äußere Schein kann den Blick auf das Innere verschleiern. So markiert beispielsweise in einer Arbeit das aufgesetzte Lächeln eine körperliche Grenze. Das innere Empfinden, das ein ganz anderes ist, wird nicht zugelassen. In einem gemalten Porträt findet sich auf Brusthöhe ein Infinity Spiegel. Er deutet an, dass der Blick nach innen, hinter die Fassade, in unfassbare Tiefen führt. Bei einer der Plastiken öffnet eine Figur ihren Körper um der Energie, den Emotionen, die im Tanz ihren Ausdruck finden, Raum zu geben. Das Wechselspiel zwischen innen und außen wird in einer weiteren Schülerarbeit thematisiert. Die aktuellen Krisen, die auf uns eindringen, stülpen sich in Form eines Drahtknäuls aus Gefühlen und Fragen aus einem Pappmachekopf wieder nach außen. Das Pappmache besteht aus gut lesbaren Zeitungen der letzten Wochen. Zahlreiche weitere inhaltlich und formal einfallsreiche Werke, die am Armin -Knab- Gymnasium zu sehen sind, beleuchten das Thema der Ausstellung spannungsvoll.

In der Klinik Kitzinger Land wirken die ausgestellten Werke in sich geschlossener. Im Verbindungsgang zwischen Alt und Neubau sind 16 Fensterbilder ausgestellt. Der Blick wird auf vertraute und auf ganz überraschende Landschaftsräume geführt. Der Blick geht aber oftmals auch nach innen. Der Betrachter kann zum Beispiel Kinder in ihren Spielzimmern beobachten, die zwar räumlich getrennt sind, aber im Spiel über ein Schnurtelefon diese Distanz aufheben. Einen weiteren Werkblock bilden Linolschnitte, die zum Ausstellungsthema gefertigt wurden. Hier entsteht der Zusammenhalt über die plakative Wirkung, die von den starken schwarz-weiß Kontrasten ausgeht. Durch den inhaltlichen Abwechslungsreichtum und die oft sehr differenzierte Gestaltung haben die Schülerinnen und Schüler bei diesen Drucken große Ausdruckskraft erreicht.

Beide Ausstellungsorte sind durch das übergreifende Thema verbunden. Die Arbeiten haben ihren Raum in der Schule und außerhalb, in der Klinik Kitzinger Land, gefunden. Sie sind es Wert an beiden Orten ihr Publikum zu finden.