MINT-Förderung und Berufsorientierung am Armin-Knab-Gymnasium
Kitzingen. „Gesundheitstechnologien – Experimente, Methoden, Entwicklungen“ heißen die Projekttage, mit denen die Initiative Junge Forscherinnen und Forscher (IJF) kostenfrei an weiterführenden Schulen in Bayern zu Gast ist. So auch am Armin-Knab-Gymnasium in Kitzingen. Wie funktioniert ein EKG und wie lässt sich ein Daumen mit einer Greifhilfe ersetzen? Mit Fragen dieser Art beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler der 8. Jahrgangsstufe an zwei Projekttagen in der letzten Schulwoche.
Durch die stetige Entwicklung technischer und digitaler Anwendungen verändert sich die Berufs- und Lebenswelt, gerade auch im Gesundheitsbereich. Diagnostik, Therapie und Rehabilitation wandeln sich, neue Berufsbilder- und Arbeitsmethoden entstehen. An den Projekttagen erhielten die Schülerinnen und Schüler spannende Einblicke in aktuelle medizintechnische Entwicklungen und dahinterliegenden Technologien. Am ersten Tag erkundeten die Jugendlichen selbständig an Experimentierstationen digitale medizintechnische Anwendungen wie Elektrokardiografie (EKG), Brain Computer Interfaces oder Infrarot-Bildgebung. Anhand alltagsnaher Fragestellungen lernten sie verschiedene Berufsbilder im Bereich Gesundheit und Medizin praxisnah kennen.
Der zweite Projekttag gab einen Einblick in das Leben mit Handicap. Wie lebt es sich, wenn der Daumen der rechten Hand fehlt? Als Produktentwickler/-innen erarbeiteten die Schüler/-innen in Teams mit der Kreativmethode Design Thinking eigene Ideen für eine Greifhilfe und setzen diese technisch um. Mit der Verknüpfung aus forschendem Lernen und kreativ-handwerklichen Tätigkeiten förderten diese Projekttage fächerübergreifend die Fähigkeit, selbstständig Erkenntnisse zu gewinnen und diese in praktischen Problemlösungen anzuwenden. „Nach zwei Jahren Abstand halten genossen es unsere Schülerinnen und Schüler wieder gemeinsam im Team zu arbeiten und ganz praktisch eigene Lösungen zu entwickeln,“ berichtet Physiklehrer Tilo Hemmert, der die Projekttage organisiert hatte. „Es war schön zu sehen, wie kreativ und motiviert die Klasse auch in der letzten Schulwoche vor den Sommerferien gearbeitet hat,“ so Hemmert weiter.
Die Projekttage der IJF sind kostenfreie, lehrplanergänzende Angebote für Klassen ab der achten Jahrgangsstufe an weiterführenden Schulen in ganz Bayern. Ermöglicht werden sie durch die Förderung des Europäischen Sozialfonds sowie der Bundesagentur für Arbeit, Regionaldirektion Bayern. Ziel ist, Jugendlichen den Spaß an MINT zu vermitteln und sie zu motivieren, sich mit teilweise neuen Berufsperspektiven auseinanderzusetzen. Dabei wird durch den gendersensitiven Bildungsansatz auch konkret darauf geachtet, Mädchen einzubeziehen.
Tilo Hemmert