Am Montag, den 17.03.2025, kamen die Schülerinnen und Schüler der Klasse 9 B zu einem besonderen Unterricht zusammen. Sie führte das Planspiel „Wasser ist für alle da?!“ durch. Dies ist ein Projekt der Aktion Grundwasserschutz – Trinkwasser für Unterfranken. Erstellt wurde es von der Regierung von Unterfranken, durchgeführt von der Umweltstation Kitzinger Land.
Zuerst klärte Frau Melissa Brod, Bildungswissenschaftlerin und pädagogische Fachkraft der Umweltstation Kitzinger Land, warum Grundwasserschutz überhaupt nötig ist. Das ist die Sicherung der Qualität und Quantität der Versorgung mit Grundwasser. Gerade in Kitzingen, dem trockensten Ort Bayerns, ist dies ganz besonders wichtig und betrifft die Schülerinnen und Schüler direkt.
Danach stellte sie den Schülerinnen und Schülern in der fiktiven Rolle als Bürgermeisterin den Ort „Kleinwasserlosen“ und das Szenario dort vor. Das Problem: Seit sieben Jahren gibt es zu wenig Niederschläge. Daher ist der Grundwasserspiegel im Ort zu niedrig. Die Trockenheit hält in den nächsten Wochen an. Dazu kommen vorausgesagt sehr hohe Temperaturen, sodass Konflikte um das Wasser zu befürchten sind. Die verschiedenen Interessensgruppen sind zu einer Bürgerversammlung eingeladen, um ihre Interessen zu vertreten und zu einer gemeinsamen Lösung zu kommen.
Nun bekamen die Schülerinnen und Schüler in Kleingruppen verschiedene Rollen, wie z.B. Papierfabrikant, Gemüsebauer, Jugendliche, Wasserversorger… zugelost.
An acht interaktiven Stationen wurden Informationen und Argumente erarbeitet, die die Position bezüglich der Wasserverteilung bei der anschließenden Bürgerversammlung unterstützen. Die Stationen sind sehr aufwendig und methodisch sehr abwechslungsreich gestaltet und die Schülerinnen und Schüler arbeiteten sehr interessiert und konzentriert. Unterstützung bekamen sie dabei auch von Herrn Kevin Kansy, dem selbständigen Bildungsreferenten, der als Honorarkraft bei der Umweltstation Kitzinger Land mitarbeitet.
In der Bürgerversammlung vertraten die Schülerinnen und Schüler sehr engagiert ihre Rollen und kamen nach einer demokratischen Abstimmung zu dem Ergebnis, dass alle zusammen Einsparungen vornehmen müssen. Die Gemüsebauern nutzen nur noch Regenwasser, das in Rückhaltebecken aufgefangen wird, zur Bewässerung und stellen Felder dem Naturschutz zur Verfügung. Die Bürger befüllen keine eigenen Pools mehr, bewässern ihre Gärten nur noch mit Regenwasser und das auch nur in den Abendstunden. Die Papierfabrik reduziert ihre Produktion und stellt noch mehr auf Recycling um. Mit diesen Kompromissen waren alle einverstanden und haben an diesem Schultag sehr viel gelernt. Nicht nur Fachwissen, sondern auch demokratisches Vorgehen bei solch wichtigen Fragen.



