Neuseeland – das schönste Ende der Welt

verfasst von    veröffentlicht am

Kia Ora!

Das heißt so viel wie „Hallo“ und ist Te Reo Maori, neben Englisch eine der Landessprachen Neuseelands, wo ich ein Schulsemester verbrachte. Am Flughafen in Auckland wurde ich von meiner Gastfamilie abgeholt. Sie war sehr nett und behandelte mich vom ersten Tag an wie ein echtes Mitglied, ich fühlte mich schnell wohl und herzlich aufgenommen. Meine beiden Gastbrüder waren drei und fünf Jahre alt. Die ersten Wochen bedeuteten eine echte Umstellung und ich musste mich an die neue Familie und deren Gewohnheiten erst anpassen, doch schon nach kurzer Zeit stellte das kein Problem mehr dar und der neuseeländische Tagesablauf wurde zur Normalität.

Dazu gehörte auch, die Schule zu besuchen, die anders organisiert und mit unserem Schulsystem nicht vergleichbar ist. Ich selbst musste dort nur sieben Fächer belegen.  Mein Lieblingsfach war Outdoor Education. In diesem lernten wir einige Outdoor-Fähigkeiten kennen, planten verschiedene Aktivitäten und führten diese auch durch. Der schönste Trip war im August, ein vier Tage langer Alpine-Trip zum Mount Ruapehu, dem höchsten Berg der Nordinsel. Wir schliefen in einer Hütte, lernten Eisaxt und Steigeisen zu nutzen, wanderten zum Gipfel und durften einen Tag lang Ski fahren. Die Aussicht vom Gipfel war absolut spektakulär.

Ein wichtiger Bestandteil der Schule war das Kennenlernen der Kultur der Ureinwohner Neuseelands, der Maori, denn viele Schüler stammen aus Maori-Familien. Am ersten Schultag wurden die „Internationals“ mit einem Powhiri, einer traditionellen Zeremonie, begrüßt. Beendet wurde sie mit dem Hongi, bei dem wir mit unserer Nase die der Maori-Schüler berührten. Es war ein merkwürdiges Gefühl, einer fremden Person mit dem Gesicht so nahe zu sein, aber es war schön zu erleben, wie die Kultur dort nicht nur akzeptiert, sondern richtig gelebt wird.

Ein weiterer Unterschied zum AKG ist die Schuluniform, die dort jeder Schüler trägt. Es war zwar zu Beginn etwas ungewohnt, aber auch eine interessante Erfahrung, die ich bald zu schätzen lernte.

Bei einer Tour um die Südinsel in den Frühlingsferien lernte ich auch die Landschaft Neuseelands genauer kennen. Denn vor allem dort erlebte ich sehr viel unberührte Natur und weite Flächen, auf denen keine Menschen leben – dafür umso mehr Schafe. Eine Nacht schliefen wir auf einem Boot in einem Fjord und konnten einige Sternschnuppen und sogar die Milchstraße deutlich sehen. Es sah so unglaublich schön aus, dass ich am liebsten nie mehr weggegangen wäre.

Auf der Südinsel konnte ich auch einen 43 Meter Bungy Jump und einen Skydive machen, also aus einem Flugzeug springen, mit 50 Sekunden freiem Fall. Es war atemberaubend und ein echter Adrenalin-Kick.

Viel zu früh war dann mein „Kiwi-Erlebnis“ auch schon wieder zu Ende.

Insgesamt hat mir das Semester im Ausland sehr viel gebracht und meine Erfahrungen unheimlich bereichert. Ich wurde selbstständiger und lernte, alleine in einer fremden Umgebung zurecht zu kommen. Es war spannend, eine andere Kultur kennen zu lernen und zu erleben. Da von Anfang an alle sehr freundlich und hilfsbereit zu mir waren, hatte ich mich schnell eingelebt und fand viele neue Freunde, mit denen ich immer noch in Kontakt bin und auch bleiben werde – natürlich auch mit meiner Gastfamilie. All die Erlebnisse, die ich dort hatte, werde ich niemals vergessen und immer in Erinnerung behalten!

Es war eine super Zeit auf der Trauminsel am schönsten Ende der Welt!

Kakite (= Good bye)                                                                         Natalie Göllner