PeakOil – Zukunft ohne Öl?!

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Workshop PeakOil am AKG veranschaulicht Bedeutung des Erdöls für unseren Alltag

Kitzingen. Aus Erdöl werden heute 40% des weltweiten Energiebedarfs gewonnen. Erdöl ist die Grundlage von Transport, chemischer Industrie und Landwirtschaft. Aber, wie abhängig vom Erdöl sind wir wirklich? In einem zweistündigen Workshop beschäftigten sich Schüler/-innen der Klassen 8AB des Armin-Knab-Gymnasiums Kitzingen intensiv mit der brisanten Thematik der nachlassenden weltweiten Erdölvorräte.

Energieberater Günter Lieberth erarbeitet mit den AKG-Schülern, wie viel unsichtbares Erdöl für Herstellung, Transport, Lagerung, Konsum und Entsorgung einer Banane benötigt wird.

Roswitha Peters hatte für jeden Schüler einen umweltfreundlichen Mehrwegbecher mitgebracht, mit dem das Konversionsmanagement Kitzinger Land die Kampagne „Becherheld – Mehrweg to go“ der deutschen Umwelthilfe e.V. unterstützt.

Europa verbraucht jährlich 0,74 Milliarden Tonnen Erdöl und hat noch Reserven von 2 Milliarden Tonnen.

Unter fachkundiger Anleitung von Marion Lößl-Straub und Günter Lieberth vom UmweltBildungsZentrum Oberschleichach überlegten die Schüler/-innen zunächst in Kleingruppen, an welchen Stellen Erdöl benötigt wird, bevor eine Banane bei uns zuhause liegt oder ein neuer Turnschuh unterm Weihnachtsbaum steht. Gleichzeitig wurde über Alternativen zum Erdöl nachgedacht: „Wir könnten Schiffe mit großen Segeln bauen, um Waren auf den Weltmeeren energiesparender zu transportieren,“ meinte ein Schüler. Auch im Bereich der  Schuhproduktion gab es viele gute Ideen. „Vor 100 Jahren hatten die Menschen Schuhe aus Stoffen, Leder oder anderen natürliche Materialien,“ wusste eine Schülerin zu berichten.

In einem zweiten Schritt veranschaulichten die Referenten mit Hilfe von schwarzen Holzstäbchen, wie groß die Erdölvorräte in den verschiedenen Regionen der Länder einst waren und was davon heute noch übrig ist. Dadurch wurde sehr plastisch deutlich, wie wenig Erdöl wir in Europa zur Verfügung haben und wieviel wir im weltweiten Vergleich jährlich verbrauchen. Ohne Ölimporte würden die natürlichen Reserven noch genau 2,5 Jahre unseren Bedarf decken.

„Wir leben über unsere Verhältnisse,“ fasste Physiklehrer Tilo Hemmert zusammen, der den Workshop organisiert hatte. „Das muss und wird drastische Auswirkungen auf unseren persönlichen Lebensstil haben,“ ist er sich mit Blick auf den Klimawandel sicher.

Ein weitere konkretes Beispiel zum Umdenken hatte Roswitha Peters vom Konversionsmanagement Kitzinger Land mitgebracht: Allein für die Herstellung von „Coffee-to-go-Bechern“ werden jährlich mehr als 43.000 Bäume gefällt. „Mit der Energie, die für die Produktion notwendig ist, könnten mehr 100.000 Durchschnittshaushalte ein ganzes Jahr mit Strom versorgt werden,“ erläuterte Peters. Sie hatte zum Abschluss des Workshops für jeden Schüler einen Mehrwegbecher aus nachwachsenden Rohstoffen mitgebracht, um ein nachhaltiges Zeichen für die Einsparung von Energie zu setzen. Die Veranstaltung wurde von Herrn Riedel vom Landratsamt iniiert und vom Konversionsmanagement Kitzinger Land finanziert.